Ketchup heißt wohl einfach nur Sauce und kommt aus dem indonesischen Raum, wo sie “kecap” genannt wird. Dort kamen ursprünglich fermentierte schwarze Sojabohnen zum Einsatz, um aus Ihnen eine Sauce herzustellen. Durch den Handel des britischen Imperiums in Süd- und Südostasien kam diese Würzsauce Ende des 17. Jhd. auch nach Europa. Von da an veränderte sich die Rezeptur in vielen Jahrzehnten und die ursprünglichen Zutaten wurden teilweise oder komplett ersetzt. Wenn Du also heute Ketchup suchst, dann findest Du sehr wahrscheinlich Tomatenketchup.
Wer hat den Tomatenketchup erfunden?
Die Erfindung einer einzelnen Person zuzuordnen ist äußerst vage. Überliefert ist, dass Ketchup durch britische Kochbücher in die USA gelangt ist und dort dann 1812 das erste Rezept mit Tomaten als Basis erschien. Es ist davon auszugehen, dass als Vorlage ein Rezept einer italienischen Tomatensauce, von 1804 aus Großbritannien genutzt wurde. Diesem Rezept wurde Essig zugegeben und man erhielt eine haltbare Tomatensauce. Sehr wahrscheinlich spricht nichts dagegen den USA die Erfindung des Tomatenketchups zuzuschreiben.
Ketchup aus frischen Tomaten – Diese Sorten eignen sich
Im Gegensatz zur Industrie möchten wir kein Tomatenmarkkonzentrat als Basis für unseren Ketchup akzeptieren. Welche Tomate ist denn überhaupt die Richtige? Dafür sollte Dir klar sein, dass die ideale Ketchup-Tomate volles Aroma bieten muss, eine tolle Süße mitbringen darf und am besten recht groß sein soll, weil wir oft keine Lust haben, viele kleine Tomaten für die Verarbeitung vorzubereiten. Eine solche Kombination ist sehr schwierig zu finden. Doch es gibt bei uns die eine Sorte, die alles bereithält – die Tangerine. Hast Du noch nie gehört? Ja, da liegt auch schon das Problem. Sie zu finden übersteigt den Eifer der allermeisten Menschen, wenn es doch nur um Tomatenketchup geht. Trübsal klingt nicht nach Genuss, also haben wir Dir hier ein paar geeignete Alternativen aufgespürt.
Wie so oft zählt für Aroma und Geschmack die Größe. In kleinen Tomaten konzentrieren sich Geschmack und Aroma auf engerem Raum. Du greifst also am besten zu Cherry-, Cocktail- oder Mini-Roma Tomaten.
Tipp: Wenn Du zu den Menschen gehörst, die Tomaten an der Rispe oder mit Stilansatz kaufen, dann lass Dich nicht von Deiner Nase täuschen! Diese Tomaten riechen super tomatig, doch sind Stil und Rispen entfernt, folgt die Ernüchterung – wo ist der Duft hin? Die meisten Duftstoffe stecken dann leider in Deinem Biomüll.
Wie lange ist Ketchup haltbar?
Selbstgemachter Ketchup ist leider nicht ansatzweise so komfortabel haltbar wie der industriell erzeugte. Selbst wenn Du maximal hygienisch vorgehst und ihn einkochst, hält er im Kühlschrank gerade ein Jahr. Öffnest Du ihn ist nach höchstens einer Woche Schluss.
Kann man Ketchup einfrieren?
Das ist möglich, dennoch solltest Du dabei ein wenig beachten. Am besten ist es, wenn Du Deinen Ketchup nach dem auskühlen direkt in Vorratsdosen oder Beuteln luftdicht einfrierst. Auch portioniert kannst Du ihn dann bis zu 6 Monate bei mindestens -16 °C aufbewahren.
Ketchup Varianten – Das könnt ihr aus diesem Ketchup Rezept noch machen
Ketchup mit Rose & Zitronenmelisse
Etwas abgefahren und Persisch kannst Du Deinen Ketchup abrunden, wenn es Dein Ziel ist, rosa gebratene Lammkotelettes zu servieren. Dazu brauchst Du einen Rosenblätter-Sirup (nicht Rosenwasser). Fein geschnittene Zitronenmelisse kannst Du einfach kurz vor Ende mitkochen. Den Sirup fügst Du zum Schluss hinzu.
Ketchup mit grünem Pfeffer, Kirschen & Portwein
Du liebst Entenbrust und Rinderfilet, deftig im Winter? Dann köchel zusammen mit den Tomaten ein wenig grüne Pfefferkörner (aus Lake) und einen guten Schluck Portwein mit. Kurz vor Ende der Kochzeit gibst Du noch einen Löffel Schwarzkirsch-Konfitüre dazu. Diese Kombination lässt gemütliche Winterabende zu einem Highlight werden.
Ketchup mit Zitronengras & Koriander
Diese asiatische Variante eignet sich hervorragend für weißen Fisch, helles Geflügelfleisch oder zu gegrilltem Tofu. Das frische Zitronengras bringt eine gewisse Leichtigkeit in Deine Aromen und lässt den Koriander weniger seifig daherkommen. Am besten aromatisierst Du Dir den Essig aus dem Rezept Tage zuvor mit geschnittenen Zitronengrasringen und frischen Stilen des Korianders.
Ketchup rauchig & scharf trifft auf Limette
Deine Zunge liebt es pikant? Dann füge dem Rezept noch geräuchertes Paprikapulver und frische rote Chilis hinzu. Vor den letzten fünf Minuten der Kochzeit gibst Du frische abgeriebene Limettenschale (Bio) in den Topf. Deine Sinne werden auf die Probe gestellt.
Ketchup aus dem Ofen
Wenn Du eine puristische Variante wählen willst, die deftig daherkommt, laden wir Dich ein Ketchup neu zu denken. Hierfür halbierst Du die kleinen Tomaten und tunkst sie in Olivenöl. Anschließend dippst Du sie in braunem Zucker und rieselst etwas Salz darüber. Lege Sie in eine breite Auflaufform (nicht gestapelt) und backe sie bei hoher Hitze, bis die Tomaten schön karamellisiert sind. Auf diese Weise sparst Du Dir die Kochzeit und kitzelst neben sämtlichen Aromen auch Umami aus Deinen Tomaten.