Gefrorene Garnelen richtig auftauen
Gefrorene Garnelen solltest du aus ihrer Verpackung nehmen und sie in einem Sieb über einem Teller oder einem Gefäß luftdicht abgedeckt im Kühlschrank auftauen lassen. Ein zu rasches Auftauen bei zum Beispiel Zimmertemperatur in warmem Wasser oder gar in der Mikrowelle (wir raten entschieden davon ab) führt dazu, dass deinen Garnelen schneller Wasser und damit auch mehr aromagebende Stoffe entzogen werden. Dazu kommt, dass die Fleischtextur bereits von Eiskristallen zerstochen wurde. Der rasche Temperaturwechsel treibt die Fleischfasern verstärkt in eine ungewollte Instabilität. Im gegarten Zustand kann das dann ein flädriges und krümeliges Mundgefühl bewirken. Nach dem Auftauen kannst du sie dann schälen und putzen oder direkt verwenden.
Garnelen würzen – Diese Gewürze passen!
Garnelen hast du sicherlich schon mal mit Knoblauch, Zitrone, Limette, Pfeffer, Petersilie, Chili oder auch Rosmarin gegessen. Sie bieten aber allerhand weiteren Gewürzen und Kräutern die Möglichkeit, hervorragend zu ihnen zu passen. Dazu zählen Vanille, Dill, Piment, Safran, Szechuan-Pfeffer, Kaffir-Lime-Blätter, Verbene, Basilikum, Estragon, Kerbel, Kresse, Sanddorn, Koriander, Ingwer und auch leichte Weißweine. Je nachdem, ob du deinen Garnelen noch weitere Zutaten hinzufügst, werden auch weitere Gewürze interessant für eine leckere Kombination.

Welche Arten von Garnelen gibt es?
Die Garnelenarten lassen sich am allersichtigen an ihren Lebensräumen und dessen Bedingungen unterscheiden. Allem voran ist die Wassertemperatur entscheidend. Hier wird in Kalt- und Warmwasser unterschieden. Alle Wassertemperaturen unterhalb von 22 °C gelten als Kaltwasser. Dabei gilt: Je kälter das Wasser, desto aromatischer der Geschmack und angenehmer das Mundgefühl beim Kauen des Garnelenfleisches. Garnelen aus Warmwasser erreichen zwar größere Körpergrößen, allerdings sind sie weniger aromatisch und das Fleisch oft flädrich und weich. Die Struktur und der Geschmack des Fleisches der Eismeergarnelen werden in Fachkreisen als das Optimum empfunden.
Durch den Kauf von Wildfängen mit MSC-zertifizierten Fangmethoden und Fangquoten kannst du nicht nur deinen Genuss auf die Spitze treiben, sondern auch noch dafür sorgen, dass folgende Generationen ebenfalls in diesen Genuss kommen werden. Zur Nachhaltigkeit folgt weiter unten noch ein gesonderter Punkt.
Ab 22 °C bewegen sich die Garnelen im Warmwasser. Es gibt Garnelenarten, die ausschließlich in Süßwasser (freshwater) und andere, die ausschließlich in Salzwasser (sea water) gedeihen. Neben der maßgeblichen Temperatur spielt zusätzlich der Salzgehalt im Wasser eine tragende Rolle. In unserer folgenden Tabelle kannst du dir eine Übersicht über die beliebtesten Garnelenarten, deren Größe, ihren bevorzugten Lebensraum und ihr Alter beim Fang verschaffen.
Garnelenart | Größe | Art | Lebensraum | Alter bei Fang | Bevorzugte Wassertemperatur |
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Amano Garnele | 3-5 cm | Süßwasser | Kaltwasser | 1-2 Jahre | 18-22°C |
Bienengarnele | 3-5 cm | Süßwasser | Kaltwasser | 1-2 Jahre | 18-22°C |
Kristallgarnele | 2-3 cm | Süßwasser | Kaltwasser | 1-2 Jahre | 18-22°C |
Weiße Garnele | 15-20 cm | Salzwasser | Kaltwasser | 2-3 Jahre | 12-16°C |
Nordseekrabbe | 6-9 cm | Salzwasser | Kaltwasser | 3-5 Jahre | 5-15°C |
Pandalus borealis (Eismeergarnelen) | 3 - 12 cm | Salzwasser | Kaltwasser | 3-5 Jahre | 0-10°C |
Rote Zwerggarnele | 1-2 cm | Süßwasser | Warmwasser | 3-6 Monate | 22-26°C |
Red Cherry Garnele | 2-3 cm | Süßwasser | Warmwasser | 6-9 Monate | 22-26°C |
Blaue Tigergarnele | 3-4 cm | Süßwasser | Warmwasser | 6-9 Monate | 22-26°C |
Black Tiger Garnele | 20-30 cm | Salzwasser | Warmwasser | 1-2 Jahre | 22-28°C |
Königsgarnele | 30-35 cm | Salzwasser | Warmwasser | 1-2 Jahre | 22-28°C |
Gambas | 10-15 cm | Süßwasser | Warmwasser | 1-2 Jahre | 22-28°C |
Insgesamt kannst du davon ausgehen, dass Garnelen aus kalten Gewässern beziehungsweise aus sehr kalten Gewässern ein wesentlich komplizierteres Aromenbild in ihrem Fleisch ausbilden können als ihre verwandten “Warmduscher”. In kalten Gewässern wachsen die Garnelen insgesamt langsamer und genau dieser Umstand führt zu einem breiter angelegten Aromenspektrum. Für deinen Genuss zusätzlich interessant ist, dass zum Beispiel Eismeergarnelen (Pandalus borealis) eine gewisse “süße Note” für dich bereithalten.
Ob die Garnelen in süßem oder salzigem Wasser aufwachsen, spielt auch eine entscheidende Rolle für die Größe, die Sie erreichen können. Grundsätzlich werden Salzwassergarnelen größer als die aus Süßwasser stammenden.

Zusammengefasst kannst du dir merken, dass es viele verschiedene Arten von Garnelen gibt, die wiederum verschiedene Lebensräume und Bedingungen benötigen.

Garnelen kaufen – Darauf solltest du achten
Wir werden beim Thema Einkauf und ganz besonders bei der Wahl der Qualität immer wieder das gleiche Genuss-Lied spielen. Dazu unterscheiden wir später in Frisch- und Tiefkühlware. Unerheblich, ob du frische Garnelen verwendest oder tiefgekühlte Ware aufgetaut hast, solltest du stets beachten, dass deine Garnelen dir einen leichten salzigen Meeresgeruch anbieten. Ein deutlicher Fischgeruch ist ein klarer Mangel an Qualität und zeigt dir, dass eine ungenügende Kühlung oder auch eine Überlagerung eingewirkt haben. Das Fleisch sollte eine klare, fast glasige Farbe und eine feste Textur aufweisen. Verfärbungen ins gelbliche oder orange zeigen bereits den ersten Verderb an. Ist die Textur wabbelig, flädrich und rissig, dann ist ebenfalls von keiner guten Qualität die Rede.

Dann kannst du weiterhin darauf achten, ob deine Garnelen gegart oder ungegart sind, wenn du sie kaufst. Gegarte Garnelen erkennst du leicht daran, dass sie mit ihrer Schale rot und ohne Schale eher weiß aussehen. Häufig werden gegarte Garnelen auch in einer Art Lake verkauft. Für dein Rezept kann es wichtig sein, auf frische Ware zurückzugreifen oder auch bereits gegarte Garnelen zu verwenden.
Für deine Kaufentscheidung spielt es sicherlich auch eine Rolle, ob es sich um Frisch- oder Tiefkühlware handelt. Wir können dir keine klare Kaufempfehlung geben, da beide Angebotsformen Vor- und Nachteile bieten. Damit du dich an deinen Vorlieben orientieren kannst, listen wir hier einige davon auf.
Der Vorteil von frischen Garnelen ist, dass sie ein festes und knackiges Fleisch haben. Ihr Geschmack wird kräftig ausfallen und du kannst sie direkt nach dem Kauf zubereiten und genießen. Preislich wirst du dafür höchstwahrscheinlich tiefer in die Tasche greifen müssen im Vergleich zu tiefgekühlten Garnelen. Was du deinen Garnelen beim Kauf nicht unbedingt ansehen kannst, ist, ob beim Transport eine unentwegte Kühlung eingehalten wurde. Auch die Lagerung dieser Garnelen ist zeitlich stark eingeschränkt, da sie schnell verderben werden.

Tiefgekühlte Ware hat deutliche Vorteile, was die Lagerung angeht, und muss in heutiger Zeit keine Qualitätseinbußen bedeuten. Tiefgekühlte Garnelen sind oft günstiger zu haben als Frische. Die Frische der Garnelen wird häufig dadurch gesichert, dass sie bereits auf den Fangschiffen geputzt und tiefgekühlt werden. Auf diese Weise wird die Frische ähnlich wie bei Tiefkühlgemüse auf der Stelle konserviert. Wenn du von vornherein sehr hochwertige, tiefgekühlte Garnelen kaufst, sind Abstriche im Geschmack eher zu vernachlässigen. Hochwertige Tiefkühlverfahren wie das Schockfrosten und das anschließende Umhüllen mit einer dünnen Wassereisglasur können die Qualität von qualitativ hochwertigen Garnelen oben halten. Ebenfalls könnte es für dich von Vorteil sein, dass tiefgekühlte Garnelen häufig geschält sind und Kopf sowie Darm bereits entfernt wurden. Das kann dir in deiner Küche einen Zeitvorteil verschaffen. Bereits gegarte und dann tiefgekühlte Garnelen verschaffen dir einen weiteren Vorteil in deiner Küche. Da sehen wir besonders bei Eismeergarnelen deinen sogenannten „sweet spot”. Da ist klar die lange Haltbarkeit im Vordergrund und die Möglichkeit gegeben, dass du gezielt gewisse Mengen schnell zur Hand hast. Belohnt wirst du mit einer einfachen Portionierung, unterstützt keine Verschwendung, kaufst bakteriologisch geprüfte Ware und erhälst eine Qualitätsgarantie.

Nachhaltigkeit
Fernab des guten Geschmacks könnten für dich auch nachhaltige Aspekte Kaufargumente darstellen. Frische Ware ist empfindlich gegenüber Temperaturen und der Lagerungsdauer bis zum Verkauf. Weltweit werden nicht mehr verkaufsfähige frische Garnelen entsorgt. Tiefgekühlte Produkte können allein durch ihre Haltbarkeit einer solchen Lebensmittelverschwendung vorbeugen. Jetzt magst Du vielleicht dagegen halten und denken, dass tiefgekühlte Produkte häufig in großen Mengen produziert werden, wodurch eine Überfischung gefördert wird. In diesem Fall können wir dir empfehlen, deine Garnelen auch nach Zertifizierungen und Labels auszusuchen. Besonders für die Fischerei auf offener See ist das Label MSC (Marine Stewardship Council) von Bedeutung. Natürlich gibt es keine hundertprozentige Lösung. Was dir dieses Label allerdings mit auf den Weg geben kann, ist, dass der Fang mit einem nachhaltigen Bewusstsein und gewissen Regeln einherging.
Dann gibt es noch das Label ASC (Aquaculture Stewardship Council). Hierbei geht es um das Thema Aquakultur oder auch Aquafarming genannt. Diese Zuchtkulturen gibt es sowohl in Salz- als auch in Süßwasser. Auch hier stehen nachhaltige Regeln im Vordergrund, um dieses Label für Produkte bekommen zu können.
Zertifikate und Labels sind ein guter Anfang für dich und deine Kaufentscheidung. Natürlich gibt es noch viele weitere Labels und andere Zertifizierungen, die wir hier aber nicht näher erläutern.
10 Ideen mit Garnelen! So vielfältig kannst du sie zubereiten
Gebratene Garnelen mit Spaghettini und Bärlauchpesto

Du liebst Pasta und Garnelen? Dann brate deine Garnelen nach unserem Rezept und koche dir dazu eine Portion frische Spaghettini (dünner als die Normalen). Für den besonderen Kick kannst du die gekochten Spaghetti zu den Garnelen in die Pfanne geben und alles mit einem leckeren frischen Bärlauchpesto vermengen. Die Kombination aus gebratener, süßlich schmeckender Garnele und der feinen Bärlauchnote runden deinen Pastagenuss würzig ab.
Garnelenspieße für den Grill
Garnelen und Grillaroma harmonieren ausgezeichnet miteinander. Damit dir deine Garnelen nicht durch den Grillrost fallen, kannst du sie einfach auf einen langen Holzstab spießen und mit einer würzigen Limetten-Kräutermarinade bestreichen. Wir lieben das!
Gartensalat mit Garnelen
Gebraten schmecken Garnelen auch hervorragend auf einem lecker lockeren Gartensalat. Noch ein paar frische Tomaten hinzu und rühre dir eine Vinaigrette aus Zitrone und Olivenöl. Abrunden kannst du deinen Salat mit ein paar Radieschensprossen.
Kokos-Curry mit gebackenen Garnelen
Wenn du ein Lieblingsrezept für ein Gemüsecurry hast, das Zitronengras und Kokosnussmilch enthält, dann sind Garnelen eine charmante Art, deinen Genuss weiter auf die Spitze zu treiben. Die vielen Aromen des Currys und die Cremigkeit der Kokosnuss sind ein geschmacklicher Volltreffer zu Garnelen.
Risotto mit Garnelen

Bei uns findest du bereits ein leckeres Grundrezept für ein Risotto. Ein Garnelenrisotto kannst du ganz einfach als leckere Erweiterung betrachten. Dazu gibst du zum Schluss gebratene, halbierte Garnelen zu deinem Risotto und verfeinerst es mit ein wenig Limonenöl und fein geschnittenen Chilischoten.
Garnelen Sandwich
Ein Sandwich geht immer, finden wir. Dabei muss es nicht immer Hähnchenbrust oder Schinken sein, denn auch gebratene Garnelen lassen sich hervorragend auf dein Sandwich drapieren. Dazu kannst du eine Mayonnaise mit Knoblauch oder auch Kräutern erweitern. Lass dich inspirieren und entdecke das klassische Sandwich neu.
Garnelen Cocktail
Vielleicht kennst du ja bereits die klassische Vorspeise “Krabbencocktail”. Natürlich funktioniert das auch mit Garnelen. Dafür kannst du dir sogar einiges an Aufwand sparen und kleinere gegarte Garnelen verwenden. Der cremige Cocktail wird dich mit der leckeren Süße der Garnelen überzeugen.
Garnelen als Farce auf deinem Stück Fisch oder zum Füllen
Mit einer geeigneten kleinen Küchenmaschine (Moulinette) kannst du aus Fleisch und Fisch leckere Farcen herstellen. Nimmst du dafür Garnelen, dann lassen sie sich hervorragend auf Fischfilets streichen und anschließend im Ofen garen. Du kannst damit aber auch leckere Seezungenröllchen füllen. Am Ende wird ein Stück Lieblingsfisch durch den feinen Garnelen Geschmack grandios unterstützt.
Garnelen im Backteig
Garnelen in einem knusprigen Backteig sind dir sicherlich schon mal über die Zunge gewandert. Warum also nicht mal selbst machen? Welche Art Backteig du dafür nutzt, ist unerheblich, da sie alle die saftige Süße der Garnele wie in einem Tresor einschließen, der nur darauf wartet, von dir geöffnet zu werden. Probier doch mal einen leckeren selbst gemachten Sweet-Chili-Dip mit Koriander dazu.
Feine Garnelen-Kraftbrühe
Wieder gilt in deiner Küche, was du aus dem einen machen kannst, klappt sicher auch bei etwas anderem. Schmeiße die Schalen deiner Garnelen nicht weg, sondern schwitze sie zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch in einem Topf an. Anschließend füllst du den Topf mit Wasser oder einer leichten Gemüsebrühe auf und kochst die Schalen aus. Die Brühe, die du erhältst, kann beliebig mit fein geschnittenem Gemüse und etwas Weißwein erweitert werden. Kurz vor dem Servieren gibst du deiner Suppe klein geschnittenes Garnelenfleisch hinzu und lässt es für 2 Minuten in der Brühe ziehen. Voila, mit dieser Brühe verzückst du deine Tischgäste garantiert.

Kann man Garnelen auch mit Schale braten?
Ja, du kannst deine Garnelen auch mit der Schale (Panzer) braten. Dafür kannst du sie im Ganzen braten oder auch längs halbieren. Das kennst du vielleicht von diesen leckeren spanischen “Gambas”. Achte nur darauf, dass Du am besten vor dem Braten die Innereien entfernst. Das geht bei der längs halbierten Variante natürlich einfacher. Wenn du deine Garnelen tatsächlich im Ganzen brätst, wirst du die Innereien auf deinem Teller entfernen müssen.
Garnelen und ihre Nährstoffe
Garnelen bieten dir in allererster Linie eine sehr wertvolle Proteinquelle an. Dazu gesellen sich Vitamine wie zum Beispiel Vitamin D, B12 aber auch Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen. In großen Mengen solltest du Garnelen allerdings trotzdem nicht verzehren, denn sie enthalten sowohl Cholesterin als auch kleine Mengen Ablagerungen von Schwermetallen, die im Meer vorliegen. Wenn du sie allerdings gelegentlich auf deinem Speiseplan integrierst, hast du nichts zu befürchten. Ein gutes Durchgaren deiner Garnelen ist ebenfalls eher gesund, weil Keime dann keine Chance haben.