Die Küche bildet meist den Mittelpunkt eines Hauses oder einer Wohnung. Hier spielt sich
das Leben ab. Doch dort, wo intensiv gelebt wird, kann auch viel Unordnung entstehen.
Häufig sieht die Küche daher auf den ersten Blick zwar gut aus, doch beim Öffnen der
Schränke quietscht es, Schubladen schließen nicht mehr richtig und zwischen Töpfen und
Pfannen gibt es keinen Durchblick mehr. Mit anderen Worten: Es herrscht das blanke Chaos
und es ist daher an der Zeit, die Küche auf Vordermann zu bringen oder gar gänzlich zu
erneuern. Die gute Nachricht: Mit einer guten Küchenplanung, Struktur und Organisation
lässt sich alles auch auf kleinstem Raum verstauen. Unsere 5 Tipps helfen dir dabei, endlich wieder mehr Spaß in der heimischen Küche zu haben.

Wann ist es an der Zeit für eine neue Küche?
Eine Küche hält zirka 15-20 Jahre, je nach Qualität und Nutzung. Erwachsene kaufen in der Regel zwei bis drei Mal in ihrem Leben eine Küche. Ein Beispiel: Die erste Küche wird als junger Erwachsener für die erste eigene Wohnung gekauft, später wenn ein Haus gebaut wird und die Familienplanung ansteht kommt die zweite. Die dritte Küche wird schlussendlich für ein seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen angeschafft. Gemeinsam mit einer neuen Küche macht auch der komplette Austausch veralteter Geräte Sinn. So kann in Zukunft durch den Kauf energieeffizienter Küchengeräte ein wesentlicher Teil an Energie eingespart werden.
Die Küche ist und bleibt das Zentrum der Wohnung und sollte daher ansehnlich und praktisch sein. Aber nicht nur das: Sie sollte auch zum Rest der Einrichtung passen und nicht zuletzt haben sich auch bei den Küchen mittlerweile unterschiedliche Stile etabliert, die den Charakter des Besitzers widerspiegeln. Zu den beliebtesten Stilen zählen heutzutage moderne Küchen bzw. Designküchen. Hierbei dominieren klare Formen, hochglänzende Oberflächen, eine minimalistische Gestaltung sowie die Materialien Edelstahl, Glas oder auch Stein. Im Kontrast dazu erfreuen sich Vintage- und Retroküchen immer größerer Beliebtheit. Hierbei kommt verstärkt Holz zum Einsatz, zu dem sich Keramik, Messing oder Emaille gesellen. Skandinavische Küchen sind wiederum eine gute Wahl für Menschen, die es schlicht und schnörkellos lieben und sich besonders mit hellem Holz, Erd- oder zarten Pastelltönen anfreunden können. Schließlich sind auch Küchen im Industrial Design aus so manchem Zuhause nicht mehr wegzudenken.
Tipp 1: Überblick verschaffen: alles ausräumen
Unabhängig davon, ob eine neue Küche eingebaut wird oder vorerst nur neu organisiert wird, muss erst einmal das Alte aus den Schränken weichen. Im ersten Schritt sollte daher alles ausgeräumt werden, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei kann auch gleich aussortiert werden: Nicht mehr benötigte Töpfe, Pfannen und Co. werden entsorgt oder verschenkt.
Eine gute Küchenorganisation lebt vom aussortieren – aber richtig
Doch auch das Aussortieren will gelernt sein. Denn oft stößt man dabei auf den Ausspruch: „Aber das brauche ich doch alles zum Kochen!“ Viele tun sich also zunächst schwer, sich von Utensilien zu trennen, die scheinbar unerlässlich sind. Doch bei genauerer Betrachtung wird man feststellen: Diese Annahme ist oft falsch. Denn sind in der Küche beispielsweise drei Pfannen der gleichen Größe oder mehrfach ähnliche Töpfe zu finden, kann mit Sicherheit etwas davon aussortiert werden. Ein kritischer Blick ist also essentiell, um für Platz zu sorgen. Verstaubt da womöglich etwas, das seit der Anschaffung noch kein einziges Mal benutzt wurde? Oder wurde man mit etwas beschenkt, das man eigentlich gar nie nützt? Wer sich beispielsweise zum besseren Garen ein Sous-Vide-Gerät anschafft, es aber noch nie im Einsatz gehabt hat, sollte auch über den Verkauf des Vakuumgarers nachdenken. (Wenn er es nicht gerade zum frischhalten von Lebensmitteln nutzt).
Oder vielleicht gibt es in der Bekanntschaft jemanden, der sich darüber freuen würde.
Tipp 2: Neu strukturieren: mit den richtigen Hilfsmitteln für mehr Durchblick
Nun steht die Neustrukturierung an. Und hierbei sind passende Utensilien Gold wert, denn damit ist in jeder Küche alles schnell griffbereit. Um wirklich jeden Winkel in der Küche auszunutzen, eignen sich Küchen-Gadgets, die auch nachträglich integriert werden können. Deckelhalter, Wand-Organizer oder ein Drehregal im Schrank helfen, alles platzsparend und dennoch gut sichtbar zu verstauen. Inspiration dazu gibt es reichlich auf Apps wie Pinterest oder TikTok.
Tipp 3: Kategorien helfen bei der Kücheneinrichtung
Gewürze sollten beispielsweise stets an einem dafür vorhergesehenen Ort aufbewahrt werden, um lästiges Suchen zu vermeiden. Ein Gewürzregal sorgt für einen guten Überblick und zeigt, was wirklich fehlt. Häufig werden Gewürze einfach noch einmal nachgekauft, weil sie im Küchen-Durcheinander gar nicht zu finden sind. Wer jedoch ausreichend Platz in den Schränken hat, kann die Gewürze in einer Schublade gut sichtbar mit dem Etikett nach oben platzieren. Somit sind sie platzsparend verstaut und dennoch immer griffbereit.
Vorratsdosen helfen, Zucker, Mehl und Co. geschickt aufzubewahren. Sind die Vorratsbehälter durchsichtig und stapelbar, passen sie sich optimal an jede Schrankgröße an und geben sofort den Blick auf die Inhalte frei. Eine Beschriftung auf dem Deckel oder dem Vorratsbehältnis unterstützt bei der Kategorisierung.

Aber Vorsicht: Einige Lebensmittel sind äußerst lichtempfindlich und sollten deshalb nicht in durchsichtigen Behältnissen verwahrt werden.
Eine luftdichte Verpackung ist ebenso hilfreich, um die Lebensmittelhaltbarkeit zu gewährleisten. Wer beispielsweise Müsli oder andere Cerealien in einem luftdurchlässigen Behälter aufbewahrt, hat womöglich bald weniger Bissfestigkeit.
Tipp: Auch Kartoffeln und andere Gemüsesorten können optimal in der Küche in Vorratsgefäßen gelagert werden. Damit die Lagerung gelingt, am besten auf die Bedürfnisse der einzelnen Gemüsesorten achten. Wer die frischen Kartoffeln noch nicht unmittelbar für einen leckeren Puffer verwenden möchte, verstaut sie in einem Vorratsbehältnis an einem kühlen, dunklen Ort. Optimal hierfür sind beispielsweise Gefäße aus Ton, denn sie sorgen für ein optimales Klima im Inneren und halten die Kartoffeln lange frisch.
Tipp 4: Umverpackungen entsorgen
Tee und andere Lebens- sowie Genussmittel werden oftmals mit einer Umverpackung gekauft. Ist die Verpackung erst einmal angebrochen, gerät der Inhalt schnell in Vergessenheit. Außerdem sieht die zusätzliche äußere Verpackung unschön aus und lässt sich weniger optimal stapeln.
Auch hier sorgen Dosen für mehr Überblick. Wer beispielsweise sieht, wie viele Teebeutel noch von einer Sorte vorrätig sind, kann besser planen und spart sich womöglich einen unnötigen Neukauf.
Tipp 5: Feste Kategorien für Vorräte und Co. in der Küche finden

Organisation hilft, Lebensmittel besser zu nutzen und Utensilien in der Küche schneller zu finden. Deshalb am besten vorher überlegen, wo alles seinen Platz haben soll. Die Aufbewahrung aller Messer empfiehlt sich beispielsweise in der Nähe der Arbeitsfläche und in Reichweite des Waschbeckens.
Gewürze sollten möglichst neben der Herdfläche aufbewahrt werden, denn wer kocht, greift selbstverständlich zu Salz, Pfeffer und Co. Damit die Küchenergonomie ideal gestaltet wird, hilft die Analyse der eigenen Routine: Was benötige ich, wenn ich beispielsweise Suppen und Co. zubereite? Wie lassen sich die Laufwege in der Küche optimieren? Jeder ist anders und hat eine individuelle Vorgehensweise bei der Verarbeitung von Lebensmitteln.
Große Personen haben beispielsweise kein Problem damit, Vorratsbehältnisse und andere Küchenutensilien in der Höhe zu verstauen. Für klein gewachsene Personen ist die Nutzung dieser Staufläche hingegen mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Deshalb sollten diese alle häufig benutzten Utensilien in unmittelbarer Griffnähe haben und nicht zu weit oben lagern. Diese Aspekte müssen auch insbesondere bei der Planung einer neuen Küche bedacht werden.
Tipp 6: Kühlschrank richtig einräumen

Bei der Küchenorganisation spielt auch der Kühlschrank eine wesentliche Rolle. Häufig wird er falsch eingeräumt, was die Haltbarkeit der Lebensmittel verkürzen und unnötig Energie kosten kann. Aufgrund der unterschiedlichen Temperaturzonen sollten Gemüse, Obst sowie Salat im unteren Bereich verstaut werden, denn hier herrschen durchschnittlich 10–13°. Im ersten Fach darüber finden rasch verderbliche Lebensmittel (beispielsweise Wurst, Fisch oder Fleisch) bei ca. 4–5° Platz.
Das Fach darüber, die mittlere Ablage, hat durchschnittlich 6–7° und ist ideal, um Milchprodukte (Sahne, Eier, Joghurt oder Quark) zu verstauen. Zubereitete Speisen (Marmelade, Kuchen oder Soßen) werden im oberen Fach bei ca. 7–10° gelagert. In der Kühlschranktür ist im unteren Bereich Platz für angebrochene Getränke sowie im Fach darüber für Senf, Dressings oder angebrochene Glaskonserven. Butter und Margarine sollten im oberen Fach der Kühlschranktür aufbewahrt werden.