Grillen ist für viele seiner Anhänger weit mehr, als nur Speisen unter freiem Himmel zuzubereiten und zu genießen. Und da der „Grillsport“ nicht nur eine sehr lange und nahezu globale Geschichte vorzuweisen hat, sondern überdies seit einigen Jahren besonders stark im Trend liegt, findest du heute ein reichhaltiges Füllhorn voller Gadgets, die dir das Grillen einfach angenehmer oder vielfältiger machen.
Gadgets für den Grill selbst
Beim Grill unterscheidet der Profi primär zwischen Elektro, Gas und Kohle. Stimmt zwar – umschreibt aber längst nicht die ganze Vielfalt der Möglichkeiten. Tatsächlich kannst du viele Grills teils recht umfangreich mit sinnvollem Zubehör ausstatten.
Heckbrenner für Gasgrills
Bei den meisten Gasgrills kommt die Hitze von unten. Genauer: Das Gas strömt durch mehrere, perforierte Röhren, erzeugt also mehrere Flammen. Die erhitzen wiederum typischerweise ein Blech, welches dann die Hitze an das auf dem Rost liegende Grillgut weitergibt.
Der Grund für diesen umständlich anmutenden Weg: Andernfalls könnten Fett und Säfte durch die Schwerkraft vom Grillgut in die Düsen tropfen, diese verstopfen oder für unkontrollierte Flammbildung sorgen. Allerdings gibt es verschiedene Speisen, bei denen ein direkterer Kontakt zur Flamme für die Ausbildung einer Knusperkruste unbedingt sinnvoll ist – denke beispielsweise an Hähnchen, Grillhaxe und ähnliche Gerichte.
Diesbezüglich ist der Heckbrenner für Gasgrills ein geniales Gadget. Er strahlt seine Hitze waagerecht von hinten gegen das Grillgut. Dadurch gibt es keine Probleme mit herabtropfendem Fett. Viele (Marken-) Geräte lassen sich damit nachrüsten und planst du einen Neukauf, ist ein Grill mit serienmäßigem Heckbrenner empfehlenswert. Allerdings: Wirklich grandios wird das, auch Backburner genannte, Gadget erst, wenn du es mit einem weiteren kombinierst:
Automatische Drehspieße
Natürlich kannst du einen Heckbrenner rein manuell nutzen – ähnlich wie es beim herkömmlichen Grillen der Fall ist. In dem Fall musst du das Grillgut einfach händisch regelmäßig wenden.
Allerdings ist es damit bei manchen Speisen so eine Sache: Je nachdem musst du dann stundenlang am Grill stehen und alle paar Minuten wenden. Das ist nicht nur störend, sondern erschwert es, sich anderen Vorbereitungen zu widmen.
Abhilfe schafft eine Technik, die im besten Sinn simpel und effektiv ist: der motorisierte Drehspieß. Er rotiert dank eigenem Elektroantrieb selbstständig. Das Grillgut bekommt von allen Seiten optimale Hitze ab und du kannst dich getrost anderen Arbeiten und deinen Gästen zuwenden. Zudem ist der Drehspieß sowohl für Gas- als auch Kohlegrills weitgehend ungeachtet ihrer Bauweise geeignet; er funktioniert sogar ohne Heckbrenner.

Funk- oder Kabelthermometer
Insbesondere im Bereich des US-amerikanischen Barbecue gibt es viele Gerichte, die nach der sogenannten „Low ´n´ slow“-Technik gegrillt werden – niedrige Temperatur, lange Garzeit.
Praktisch immer geschieht das in Grills mit Deckel, da darin die Hitze indirekt von allen Seiten einwirken kann. Doch so zart solche Speisen dadurch werden, so sehr spielen dabei stets einige Tatsachen eine Rolle:
- Wann welche Garstufe erreicht ist, hängt deutlich weniger von einer festen Zeit ab als vielmehr von einer erreichten Kerntemperatur.
- Idealerweise bleibt der Grill über den ganzen Garprozess geschlossen, damit die eingestellte Temperatur gehalten wird.
- Mit herkömmlichen Fleischthermometern musst du immer wieder manuell messen. Das steigert das Risiko, das Grillgut mit der notwendigen Nadel zu perforieren, wodurch unnötig viel Flüssigkeit austritt.
Funkthermometer und solche, die via Kabel arbeiten, sind definitiv sehr technische Gadgets. Jedoch greifen sie alle diese Herausforderungen an der Wurzel. Zu Beginn stichst du einen Temperaturgeber ins Fleisch. Der verbleibt über den gesamten Prozess darin und sendet andauernd Temperaturangaben an einen Empfänger – ein eigenes Digitalthermometer oder je nach Gerät eine Smartphone-App.
Dadurch kannst du dich anderen Aufgaben widmen, hast aber trotzdem ständig alle Daten im Blick – und kannst „auf den Punkt“ genau grillen.
Anzündkamine
Um mit (Holz-) Kohle zu grillen, verteilen viele Menschen Anzünder zwischen die im Grill verteilte Kohle. Dann heißt es warten – es kann sehr lange dauern, bis alle Stücke durchgeglüht sind.
Der Anzündkamin macht es deutlich fixer. In diesem Metallzylinder wird die Kohle durch den Kamineffekt binnen weniger Minuten durchgeglüht und kann danach in den Grill geschüttet werden. Dieser ist dadurch sofort einsatzbereit.

Tipp: Wird der mit glühender Kohle bestückte und sorgsam abgeklopfte Anzündkamin über das Grillgut gestellt, lässt sich ein wirksamer Oberhitzegrill herstellen, um etwa bei einzelnen Steaks eine perfekte Kruste zu bekommen.
Gadgets für den Grillmeister und sein Grillgut
Dass Grillen mehr als nur Outdoor-Kochen ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sehr die meisten Menschen es mit großem Vergnügen zelebrieren. Gadgets für dich als „Grillsportler“ und die Zutaten auf dem Grill sind deshalb sowohl von der pragmatisch-nützlichen als auch der spaßigen Sorte.
Fleischklauen
Vieles, was zur Riege der Barbecue-Gerichte zählt, wird durch die lange Garzeit unglaublich zart und zerfällt regelrecht. Dennoch zeigen sich solche Fleischgerichte selbst am Ende des Grillprozesses meist noch als relativ festes Stück, das erst einmal zerlegt werden muss – mit Pulled Pork als Paradebeispiel.
Das Problem: Inklusive herkömmlicher Gabeln findet sich in den meisten Küchen nichts, womit sich ein solcher „Brocken“ sehr heißes Fleisch effektiv und gefahrlos handhaben und zerteilen lässt. Die Lösung sind Fleisch- oder Grillklauen. Sie sehen aus wie mit Quergriff versehene, sehr große Gabeln. Dadurch sind sie perfekt, um einerseits so großformatiges Grillgut sicher zu händeln und andererseits, um es mühelos zu zerteilen.


Marinierspritzen
Das Marinieren von Grillgut ist nicht weniger eine Kunst als das Grillen an sich – und viele Grillmeister gehen sehr weite Wege, um ihre Köstlichkeiten in der richtigen Marinade zu perfekten Würz- und Saftigkeitsgrad heranreifen zu lassen.
Allerdings lässt sich auf herkömmlichem Weg des Einlegens nicht alles erreichen; besonders bei dicken Fleischstücken. Marinierspritzen machen es dir deutlich einfacher. Sie sind die großvolumigen Verwandten von herkömmlichen (medizinischen) Spritzen. Ebenso wie diese sind sie dafür gedacht, Flüssigkeiten über eine Kanüle zu applizieren – bloß solche der würzigen, nicht heilenden Sorte.
Grillhandschuhe
Insbesondere Kohlegrills können extrem viel Rundum-Hitze erzeugen. Zudem ist längst nicht jedes Grillgut dafür geeignet, um mit einem normalen Wender oder einer Grillzange gehandhabt zu werden – und lange Gabeln verbieten sich, weil sie ebenfalls das Fleisch perforieren.
Nicht zuletzt für die Arbeit mit den bereits erwähnten Grillklauen sind anständige Grillhandschuhe eine sehr gute Ergänzung. Ihre wichtigsten Eckdaten:
- Sie reichen – ähnlich wie Schweißerhandschuhe – bis kurz unter die Ellbogen. Dadurch schützen Sie selbst bei großen Grills sehr gut.
- Es handelt sich um einen dicken, feuerfesten und meist sehr gut isolierten Stoff. Außen kommt häufig Leder zum Einsatz, es gibt jedoch Grillhandschuhe aus speziellen Kunstfasern.
- Meist sind die Handschuhe für einfaches Reinigen waschbar – falls sie Kontakt mit Saucen- und Fettspritzern machen.



Tipp: Im Berufsbedarf gibt es für solche Handschuhe spezielle Klammern. Sie werden am Hosenbund befestigt und halten die Handschuhe dort einsatzbereit.
Grillkörbe
Es gibt zwischen Burger-Patties und Fisch diverses Grillgut, das leider sehr dazu neigt, am Rost oder an einer Grillschalte zu haften. Nutzt du dann einen Wender beziehungsweise Grillspachtel, werden die leckeren Stücke meist ziemlich schnell beschädigt.
Gerade dann, wenn du gerne mit Hack und/oder Fisch grillen möchtest, sind Grillkörbe ein enorm sinnvolles Gadget. Dabei handelt es sich um aufklappbare Gitterkonstruktionen mit Griff. Du legst die rohen Speisen hinein und dann den Korb auf den Grill. Da du ihn im Ganzen wendest, bleibt nichts haften. Und da die Gitterstäbe ungleich dünner sind als ein Grillrost oder gar die Oberfläche einer Grillwanne, ist das Haftrisiko sowieso deutlich geringer.


Edelstahlbecher
Das sogenannte „Beer Butt Chicken“ ist ein Klassiker bei der Zubereitung eines ganzen Hähnchens, während es aufrecht auf einer geöffneten Bierdose im Grill steht. Doch so köstlich das sein mag, so wenig sind Bierdosen für den Grill geeignet: Die Lackierung verbrennt und kann sich als unangenehm schmeckender, ja sogar giftiger Dunst ins Fleisch legen.
Du möchtest dennoch nicht auf Hähnchen in diesem Style verzichten? Dann besorge dir naturbelassene Edelstahlbecher im ähnlichen Format. Dorthinein füllst du vor dem Grillen das „kühle Blonde“ und steckst anschließend das Hähnchen darauf.
Getränkeholster
Am Grill kann es ziemlich heiß werden – nicht nur, wenn er in der prallen Sonne steht. Bloß haben längst nicht alle Grills so umfangreiche Ablageflächen links und rechts, wie es bei großen Gasgeräten der Fall ist – und ein Getränk so dicht an der Hitze zu positionieren, ist sowieso keine sonderlich praxistaugliche Idee.
Eigentlich gehören Getränkeholster zwar eher zur Riege der spaßigen Gadgets, tatsächlich jedoch sind sie ziemlich praktikabel. Du schnallst sie einfach seitlich an den Gürtel und kannst dort zwischen Dose und Flasche offene Getränke griffbereit hineinstellen.
Gerade bei größeren Grillfeiern hat das nebenbei den charmanten Vorteil, keine vertauschten Getränke fürchten zu müssen.
Fazit
Grillen allein macht bereits viel Spaß und sorgt für sehr vielfältige Köstlichkeiten auf dem Teller. Wenn du diese Zubereitungsform jedoch auf höherem Niveau betreiben möchtest, führt kaum ein Weg an diversen Gadgets vorbei – denn ähnlich, wie sich Grillen und herkömmliches Kochen an zahllosen Punkten unterscheiden, verhält es sich mit dem nötigen und sinnvollen Zubehör.